FAMILIENFORSCHUNG  
KALLABIS/KALABIS             


Neueste Ergebnisse der Familienforschung „Kal(l)abis“
– und Vorgeschichte dazu

(22.08.11)
Hier werden die ganz aktuellen Forschungsergebnisse der Stammforschung Kalabis/Kallabis mitgeteilt, die über das schon auf dieser Homepage dazu Beschriebene hinausgehen!

 
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Vorgeschichte:

Es soll hier nach einer Darstellung des bisherigen Standes der Forschung Kalabis/Kallabis besonders über die Neuigkeiten berichtet werden. Rückblick dazu: Als ich im Jahre 1992 einen großen Karton voll Ordner von meinem Vater Dr. Walter Kallabis aus Bonn mitgenommen hatte mit der Absicht, die Familienforschung „Kalabis/Kallabis“ weiterzuführen, war schon eine umfangreiche Grundlage vorhanden: Die  
von  meinem Vater i. J. 1970 fertiggestellte Chronik „Familienbrief Kalabis/Kallabis“ (hier abgekürzt: FB 1970) enthielt bereits ca. 1200 Namensträger Kalabis/Kallabis mit ihren Lebensdaten. Diese Namensträger stammen im wesentlichen aus den drei seither bekannten Ursprungs­gebieten Oberschlesien (a), Mähren (b) und Südböhmen (c), wobei mein Vater als  sicher annahm, dass für die Namensträger aus diesen drei Gebieten ein verwandtschaftlicher Zusammenhang besteht.


Der bisherige Stand:

Aufgrund der einfacheren Forschungsmöglichkeiten nach der ostmitteleuropäischen „Wende“ von 1989/1990 wurden Archive und damit Quellen im „Osten“ viel leichter zugänglich. Daher konnte ich nach einigen Jahren Forschungsarbeit die Vermutung des FB 1970 im Detail bestätigen, dass alle schlesischen Kallabis - und damit die meisten in Deutschland lebenden - von einer Person (Tomas Kalabis aus Zülkowitz, „natus de Sewir“) ab­stammen.
(Zülkowitz, heute Sulkow, liegt im damaligen oberschlesischen Kreis Leobschütz südwestlich von Oppeln.)

Die Erwartung aber, dass ein gemein­samer Vorfahre für alle drei vorgenannten mitteleuropäischen Gebiete gefunden werden könnte (die im FB1970 ausgesprochen wird), und dass voraussichtlich dieser Tomas der Stammvater ist, erfüllte sich nicht: Es zeigte sich vielmehr, dass an allen drei Stellen (a,b,c) unsere Namens­vettern fast zeitgleich bereits kurz nach dem 30-jährigen Krieg in Dokumenten auftauchten, nämlich in Mähren (b) wie in Böhmen (c) i.J. 1651 bzw. 1655 - während unser vorgenannter Zülkowitzer Ahne Tomas Kalabis erstmals bei seiner Heirat i.J. 1675 in Dokumenten erwähnt ist.

Das hieß also zum ersten Mal, die Kallabis-Geschichte umschreiben. Denn da die Kirchen­bücher aus noch früheren Zeiten als Quellen nicht zur Verfügung stehen und fast nie vor 1648, bedeutet dies, dass sich eine Verbindung zwischen den Kalabis der drei Herkunftsgebiete nicht nachweisen lässt.
(Außer es findet sich der Name zufällig in einer vielleicht noch existierenden älteren Steuerliste o.ä.). Es ist bezeichnend, dass es nicht nur in Schlesien mit Zülkowitz ein „Kalabisdorf“ mit ca. 5-6-Familien Kalabis/Kallabis gab, sondern auch in Mähren das Dorf Stinava (Stinau) mit sechs Familien so bezeichnet wurde. Das nahe gelegene Städtchen Kostelec entwickelte sich ebenfalls zu einer Kalabis-Hochburg (5 Familien). (Diese mährischen Orte liegen in der ‚die Hanna’ genannten fruchtbaren Landschaft im Bezirk Prostejov / Proßnitz, süd­westlich von Olomouc/Olmütz.) Die von mir erfassten Namensträger teilten sich etwa so auf: ca. 50 - 55% aus Oberschlesien (a), ca. 40 - 45% aus Mähren (b) und knapp 5% aus Südböhmen (c).

Eine Besonderheit des letzten Gebietes: nur dort im Städtchen Cernovice (Tscherno­witz), südöstlich von Tabor in Südböhmen gelegen, haben seit vor 1650 bis nach 2000, also ununterbrochen über 350 Jahre, Kalabis-Familien an einem Ort, gelebt. Nur hier gibt es auch heute noch eine Familie mit dem Namen Kalabis. – Wo ein möglicher gemeinsamer Ursprung liegen könnte, lässt sich also nicht erkennen; dabei sprach aber bisher doch Vieles für einen Ursprung in Mähren.

Das meiste habe ich herausgefunden anhand von Unterlagen in tschechischen Archiven und auch durch Korrespondenz, und ich habe Einiges davon in meiner kleinen Broschüre „Familienbrief Kalabis/Kallabis 1995“ mitgeteilt. Ganz neu und noch nirgends nachzulesen ist aber die aktuelle Erkenntnislage: Das bisher bekannte „System“ von drei Herkunfts­orten an nur drei Stellen in Mitteleuropa hat nämlich neuerdings ‚Zuwachs’ bekommen!!!

 

Der neueste Stand:

In jedem der bisher drei mitteleuropäischen Ursprungsgebiete gibt es weitere frühe (!) Namens­vorkommen noch an anderen Orten, um 1700 oder sogar schon bald nach dem 30jährigen Krieg: Da heißt es also, demnächst ein zweites Mal die Kallabis-Geschichte umschreiben!

Böhmen (c):

Ca. 30 km östlich von dem „Kalabis-Nest“ Cernovice (Tschernowitz) liegt der Ort Zdar an einem kleinen See (besser: Teich ), der den Namen „Kalabis“ trägt. Auch in diesem Dorf gab es um 1650 schon einige Menschen unseres Namens, die übrigens von der Landwirtschaft lebten (im Gegensatz zu den Handwerkern in Tschernowitz).

Mähren (b):  

Ein Zufallsfund auf einer tschechischen Seite im Internet ergab, dass es auch in einem Ort Popuvky in der Nähe von Proßnitz bzw. Prerov (= Olmützer Gegend) bereits um 1650 unseren Namen gab, erster dort Genannter ist ein Martin Kalabis. - Weiterhin zeigte sich neuerdings, dass die Familie des mährischen Stamm­vaters Thomas (Tomas) Kalabis (geboren um 1650, aus Bilowitz Bez. Proßnitz) keine dort alteingesessene Familie war, vielmehr dass auch dieser Tomas Kalabis vorher von außerhalb zugezogen war. Beidem will ich noch nachgehen.

Oberschlesien (a):

Am Vielfältigsen, beinahe verwirrendst ist es aber derzeit in Oberschlesien: Mit den neuen familiengeschicht­lichen Funden zeigt es sich nun, dass es in der Stadt Oppeln bereits kurz nach 1700 zwei Brüder (oder Cousins? ) Johann und Franz Kalabis als Familienväter gab, deren Kinder ab 1723 bzw. 1731 geboren wurden. Die beiden können nicht von den anfangs genannten Zülkowitzern abstammen(!). Wie bei den vorgenannten Funden sind auch hier weitere Einbindungen dieser beiden Familien bisher nicht bekannt.

Sehr viel wissen wir demgegenüber über eine „neue“ Linie aus Ornontowitz / Ornontowice im Kreis Mikolow (einem Dorf bei Kattowitz/Katowice), und zwar durch den im Jahre 2008 entstan­denen Kontakt zu Rudolf Erm aus Kattowitz (das war ein Glücksfall!), der nun schon mehr als 150 Namens­träger Kalabis aus Ornontowice – der Linie seiner Mutter - zusammen getragen und verknüpft hat. An der Spitze dieser großen Stamm­folge steht ein Georgius Kalabis, der um 1719 geboren ist - ob in Ornontowitz, lässt sich wegen Verlusts der Kirchenbücher nicht feststellen.

Es gibt dort noch weitere sehr frühe Namensträger, von denen nur die Heirats- oder Sterbe­einträge vorliegen und deren Verwandtschaft untereinander wegen fehlender Dokumente nicht festgestellt werden konnte. Aufgrund der Anzahl lässt sich aber vermuten, dass in Ornontowice schon vor 1700 mehrere Kalabis gelebt haben.

Als eine weitere Über­raschung fand er heraus: In Grodziec (nahe der heutigen Stadt Bedzin, nördlich von Kattowitz), weniger als 20 km von Sewir(!!) / Siewierz entfernt, gab es um 1650 eine Kalabis-Familie, mit Nachkommen auch im Nachbardorf Psary. Vorname des Vaters: Thomas (Tomasz) – ist das eine zufällige Gleichheit der Vornamen? Die Angabe ‚natus de Sewir’ (lateinisch für ‚geboren in Sewir’) bei Tomas Kalabis aus Zülkowitz macht es nun sehr spannend, ob sich da noch Zusammenhänge heraus­finden lassen! In diesem Gebiet recherchiere ich weiter und werde zu gegebener Zeit berichten.

Ein weiteres frühes Vorkommen gibt es – das ist die neueste Erkenntnis - in Miedzna bei Pleß/Pszczyna; auch hierzu wurden von Rudolf Erm beim Diözesanarchiv in Kattowitz die Namen und Daten herausgefunden: Dort gab es zwei schon 1712 und 1717 geborene Söhne eines Adalbertus Kalabisz. (Hier gebe ich wie in den Kirchenbüchern die lateinische Form des Vornamens an, da die verwendete Umgangssprache nicht ersichtlich ist.)

Nicht jeder wird die vorgenannten Orte auf einer Landkarte finden oder nachvollziehen können, daher hier ein paar Entfernungsangaben, damit man sich die Lage richtig vorstellen kann: Die nahe beieinander liegenden Dörfer Grodziec und Psary liegen 12 km Luftlinie (LL) nordöstlich von Kattowitz/Katowice nahe bei der heutigen Stadt Bedzin, während die Hauptstadt Sewir/Siewierz des ehemaligen kleinen Fürstentums Sewerien ca. 15 km LL weiter nördlich liegt. Die Entfernung zwischen Bedzin und Zülkowitz / Bauerwitz ist ca. 50 km LL in westlicher Richtung, bis nach Oppeln ca. 60 km LL in nordwestlicher Richtung. Zülkowitz liegt ca. 27 km LL südlich von Oppeln. Auch Ornontowitz/Ornontowice liegt nicht weit von Kattowitz, nämlich 20 km LL südwestlich, oder 15 km LL südöstlich von Gleiwitz. Miedzna schließlich liegt ganz nahe bei Pleß/Pszczyna, somit etwa 30 km südlich von Kattowitz.

Die nächsten Jahre können noch sehr spannend für die Familienforschung Kallabis werden! Was läßt sich aus diesem Auftreten an verschiedenen Orten schließen!? Nun, wenn es einen gemeinsamen Vorfahren für diese Familien gibt, so muss er schon mehrere Generationen vorher gelebt haben, gewiss schon vor 1600. Aus der Zeit existieren aber keine Kirchenbücher ... Dass noch Zusammenhänge herausgefunden werden können, ist also nur eine vage Hoffnung, jedenfalls kann sich das auch bei intensiver Suche über Jahre hinziehen.

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Ergänzungen von Dez. 2012.


Anm. zu nachstehendem Wappen: Ich hatte es eigentlich nur zu Testzwecken dort hingelegt (wollte versuchen, ob ich es verkleinern kann). Kann es nun nicht mehr wegbringen!?


                           

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